Die erste Kirche (? - 1519)
Die Siedlung Gifhorn ist an einem alten Heer- und Handelsweg in Nord-Süd-Richtung entstanden. Sie lag ungefähr eine Tagesreise nördlich von Braunschweig entfernt und wurde damit zu einem Übernachtungsort der Transporte von und nach Braunschweig. Die ersten Urkunden, die Gifhorn erwähnen, stammen aus der Regierungszeit der Söhne Heinrichs des Löwen (1196, 1213). Dort ist auch bereits von einer eigenen Mühle die Rede.
Die weitere Entwicklung des Ortes blieb eng mit den Welfenherzögen verbunden. Gifhorn war stets direktes herzogliches Lehen, wurde allerdings häufig verpfändet, da die Herzöge wohl permanent in Geldnöten steckten. Im Jahre 1267 teilten die beiden Brüder Herzog Albrecht und Herzog Johann das Herzogtum unter sich auf, in einen südlichen Teil (Fürstentum Braunschweig, Residenz seit 1432 Wolfenbüttel) und einen nördlichen Teil (Fürstentum Lüneburg, Residenz seit 1371 Celle).
Damit wurde Gifhorn zu einem Grenzort. Es gehörte zunächst zu Braunschweig, wechselte aber in der Folgezeit noch mehrmals die Zugehörigkeit, bis es schließlich endgültig zu Lüneburg kam. Von Herzog Albrecht soll Gifhorn dann 1275 das Marktrecht bekommen haben. Zum Stadtrecht hat es im Mittelalter nicht gereicht, dazu war und blieb die Siedlung dann doch zu klein. Allerdings dürfte die strategische Lage als Grenzort dazu geführt haben, dass Gifhorn Zollstation wurde und zum Schutz eine Burg erhielt (erste urkundliche Erwähnungen 1303 bzw. 1296).