Superintendentur

Seit der Reformation ist das Amt der ersten Pfarre in Gifhorn mit einer Superintendentur verbunden. In den letzten Jahrzehnten hat der Arbeitsumfang eines Superintendenten immer mehr zugenommen, und entsprechend der Anteil an der Gemeindearbeit immer weiter abgenommen.

2017: Der Anteil der Gemeindearbeit ist bei Null angekommen.

2020: Es kommt zu einer offiziellen Trennung. Die Superintendentur ist jetzt eine eigenständige Organisationseinheit, ephorale Kirchenkreispfarrstelle genannt.

Entstehung

Kursachsen

1525: Der Zwickauer Pfarrer Nikolaus Hausmann appelliert angesichts der Reformbedürftigkeit der Gemeinden an den sächsischen Kurfürsten Johann den Beständigen (1468-1532), er solle sich der Probleme annehmen und Visitationen anordnen.

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Philipp Melanchthon 1533. Gemälde Werkstatt von Lucas Cranach. (Foto: Gierz)

1527: Der Kurfürst schickt daraufhin eine Delegation durchs Land, die sogenannten Visitatoren. Angeführt von Philipp Melanchthon (1497-1560), macht sich ein vierköpfiges Gremium, bestehend aus Geistlichen und Verwaltungsbeamten, auf den Weg, die Pfarrer auf ihre Lehre und die Lebensverhältnisse zu befragen. Viele Pfarreien werden neu geordnet, Pfarrer verlieren ihre Stellung.

Weiter ordnet der Kurfürst an, Pfarrer der vornehmsten Städte zu »superintendenten und aufseher« einzusetzen. Neben der Aufsicht über die Pfarrer und Gemeinden war ihnen auch die Fortbildung der Pfarrer aufgetragen.

Fürstentum Lüneburg

1529: Herzog Ernst der Bekenner (1497-1546) übernimmt diese Organisationsform für sein Herzogtum (siehe auch Artikel Reformation).

Holzschnitt von Urbanus Rhegius
Urbanus Rhegius 1524. Holzschnitt (Foto: Wikipedia)

1530: Zur Durchführung bringt Herzog Ernst den Reformator Urbanus Rhegius (1489-1541) vom Reichstag in Augsburg mit nach Celle.

1531: Rhegius wird zum Superintendenten des Landes ernannt.

Die weitere Organisation richtet sich nach den herzoglichen Ämtern. Jedes Amt wird zu einem Kirchenkreis, auch Inspektion genannt, mit einem Superintendenten an der Spitze. Dieser war zugleich Pfarrer einer Ortsgemeinde. Übergeordnet war der Landessuperintendent, auch Generalsuperintendent genannt. Zusammen mit weltlichen Räten, die vom Herzog ernannt werden, bildet er das Konsistorium als Organ der Zentralverwaltung.

Das Konsistorium erstellt die Kirchenordnung und führt die Dienstaufsicht über die Pastoren und Kirchendiener.

Visitation

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Martin Luther 1528. Gemälde aus der Werkstatt von Lucus Cranach (Foto: Gierz)

Bereits Martin Luther (1483-1546) nennt die Visitation ein »göttlich, heilsam Werk«. Seine Sorge gilt der rechten Verkündigung des Evangeliums. Wegweisend wird Philipp Melanchthons »Unterricht der Visitatoren«, den dieser nach ausführlicher Beratung im Kreis der Visitatoren 1528 verfasst, ein Leitfaden, der aus der Visitationspraxis hervorgegangen war und ihr dienen soll.

Aufgabe von Visitationen ist eine umfassende Bestandsaufnahme und Mängelkorrektur im Blick auf die Gemeinden und ihre Pfarrer – vom Zustand der Gebäude und der finanziellen Ausstattung über den Schulunterricht, die Kirchenzucht, die Ordnung des Gottesdienstes, das Bekenntnis und die religiösen Grundkenntnisse der Gemeinde bis zu Bekenntnis, theologischem Bildungsstand und Amtsführung des Pfarrers.

Mit der Neuorganisation geht die Durchführung von Visitationen auf die Superintendenten über. Dabei bleibt die Bildung von gemischten Kommissionen aus Theologen und Juristen erhalten. Den Superintendenten wird in der Regel der Amtmann an die Seite gestellt. Zusammen bilden die beiden die Kirchenkommission. Visitationen sollen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. So bildet sich letztlich ein Rhythmus von sechs Jahren.

1734: Das Konsistorium in Hannover erstellt ein neues »Visitations-Directorium, nach welchem die General- und Social-Superintendenten bey den Special-Kirchen- und Schul-Visitationen sich zu richten haben« als Grundlage für die Visitationstätigkeit. Der darin vorgeschriebene Fragenkatalog gliedert sich in die Untersuchung der Verhältnisse und Tätigkeiten des Kirchenpersonals, der Gemeindevermögen und der Verhältnisse in den Gemeinden.

Organisation

Die Superintendentur in Gifhorn ersetzt die Archidiakonate in Meine und Leiferde. Bis 1705 betreut der Superintendent auch die Kirchengemeinden im Amt Campe.

1534: Die älteste Aufzählung der Kirchengemeinden findet sich in einem Pfründenregister. Zu der Zeit ist die kirchliche Neuorganisation des Landes noch nicht abgeschlossen. Genannt werden folgende Kirchengemeinden:

  • Hilgendorpe, Morsse, Negendorp, Ossendorp, Rode, Rottorp.
  • Im Grevenla: Eynem, Hattorp, Szulfelde, Vallerseleve.
  • Im Papendicke: Adenbüttell und Rethen, Bessenrode, Didderße, Essenrade, Graßleve, Ißenbüttel, Leyfforde, Meyne, Rybbüttell, Grothen Schwulber, Waggen, Wythmerßhagen
  • In der Heydtmarck: Boetzem, Hannigkeßbüttell, Ossinge, Rethem, Sprakenßelle, Steinhorsth, Walinge, Warenholte, (Walßrade Closter).
  • Campe: Abbenrode, Badenrode, Bomstorpe, Flechtorpe, Gardessem, Hattdorp, Lehere, Rodencamp, Schandeleve, Scheppaw, Wolckmerode, Wedell.

1576: Nach dem Tode von Herzogin Klara wird Fallersleben wieder ein herzogliches Amt und bekommt eine eigene Superintendentur.

1614: Superintendent Martinus Vitus beginnt ein neues Kirchenbuch. Darin liefert er eine Liste aller Kirchengemeinden, für die er zuständig ist:

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Amt Gifhorn Papenteich 1590. Karte von Johannes Mellinger. (Foto: Wikipedia)
  • Der gantze papendiek: Adenbüttel, Bewenroda, Bienroda, Didderse, Essenroda, Isenbüttel, Leifferde, Meine, Ribbesbüttel, Schwülber, Wittmershagen.
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Amt Gifhorn Heidmark 1590. Karte von Johannes Mellinger. (Foto: Wikipedia)
  • Die Heidtmarcke: Hannigsbüttel, Ösingen, Sprakensel, Steinhorst, Warenholz.
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Amt Campen 1590. Karte von Johannes Mellinger. (Foto: Wikipedia)
  • Das gantze Campgerichte: Abbenroda, Flechtorff, Gardessen, Glentorff mit Boimstorff, Hortorff, Lehre, Scheppow, Volckmeroda.

1705: In Celle stirbt der letzte Heideherzog Georg Wilhelm. Das Fürstentum Lüneburg wird mit dem Kurfürstentum Hannover vereinigt. Im Gegenzug annektiert das Fürstentum Braunschweig das Amt Campen. Damit verkleinert sich die Zuständigkeit der Superintendentur auf das Amt Gifhorn. Superintendent Werner Martin Leukfeld beklagt die Reduzierung seiner Einkünfte, die damit einhergingen.

1772: Während der Vakanz der Stelle nach dem Tode von Superintendent Dr. Christian Johann Ludolph Reusmann entsteht die folgende Liste:

  • Distrikt Papenteich: Adenbüttel, Diddersen, Essenrohde, Isenbüttel, Leifferde, Meine, Ribbesbüttel, Gr: Swulper, Wethmershagen.
  • Heidmarckische District: Hanckesbüttel, Oesingen, Sprackensehl, Steinhorst, Wahrenholtz.

1797: Pastor Albrecht Heinrich Ernst Hüser (1736-1808) in Hankensbüttel wird als Superintendent der neuen Inspektion Wittingen berufen. Wittingen hat bis dain zur Inspektion Uelzen gehört. Die neue Superintendentur ist für die Kirchengemeinden in der Heidmark zuständig, für Gifhorn bleibt nur der Papenteich übrig.

1840: Eine Abrechnung von Superintendent Johann Georg Friedrich Meyer weist folgende Kirchengemeinden aus, die zur Inspektion Gifhorn gehören:

  • Adenbüttel, Didderse, Essenrode, Grassel, Isenbüttel, Leifferde, Meine, Ribbesbüttel, Rethen, Gr. Schwülper, Wahrenholz, Wettmershagen.

1941/42: Im Auftrage des Landeskirchenamts Hannover namens der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte hat Pastor Philipp Meyer aus Adelebsen eine zweibändige Ausgabe der Pastoren der Landeskirche seit der Reformation herausgegeben. Dort findet sich folgende Aufstellung der Inspektion Gifhorn.

  • Aus dem Amt Gifhorn: Didderse, Essenrode, Gifhorn, Groß Ösingen, Hankensbüttel, Isenbüttel, Leiferde, Meine, Ribbesbüttel, Sprakensehl, Steinhorst, Wahrenholz.
  • Gericht Groß Schwülper: Adenbüttel, Groß Schwülper.
  • Gericht Wettmershagen: Wettmershagen.

1960: Im Gemeindebuch des Kirchenkreises Gifhorn sind alle Kirchengemeinden aufgelistet:

  • Stadt: St. Nicolai, Martin-Luther,
  • Kästorfer Anstalten,
  • Land: Adenbüttel-Rethen, Didderse, Groß-Schwülper, Isenbüttel, Leiferde, Hillerse, Meine, Ribbesbüttel, Rötgesbüttel, Wahrenholz, Wesendorf.

2017: Die aktuelle Liste umfasst 25 Kirchengemeinden, die sich in 5 Regionen aufteilen:

  • Region Mitte: Gf St. Nicolai, Gf Martin-Luther, Gf Paulus, Gamsen-Kästorf Epiphanias,
  • Region Okeraue: Adenbüttel-Rethen, Didderse/Hillerse/Neubrück, Groß Schwülper,
  • Region Nord-Ost: Neudorf-Platendorf, Sassenburg/Dannenbüttel, Wahrenholz, Wesendorf/Wagenhoff,
  • Region Nord-West: Leiferde, Meinersen, Müden, Päse,
  • Region Süd-Ost: Calberlah, Essenrode/Grassel, Isenbüttel/Wasbüttel, Meine, Ribbesbüttel/Rötgesbüttel.

Biographien

Conradus Tegelmoller: 1534 P. in Gifhorn (Lüneburger Pfründenregister), 1541 P. in Sprakensehl.

Hinricus Wendius (Wende): in Helmstedt geboren, 1503 Studium in Wittenberg, P. an St. Stephani in Helmstedt, 1536 Sup. in Gifhorn, 1539 P. an St. Petri in Braunschweig, 1545 P. an St. Stephani in Helmstedt, 1553 P. an Unserer Lieben Frauen in Braunschweig, wahrscheinlich 1560 gestorben.

Johannes Krebs: 1539 Sup. in Gifhorn.

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St. Marien Güstrow. Epitaph für Gerdt Oemeken. Foto um 1900 (Repro: Gierz)

M. Gerdt Oemeken: um 1500 in Kamen als Sohn des Landes-Gerichtsherren Gerlach Oemeken geboren, 1522 Studium in Rostock und Wittenberg, als Reformator tätig in Büderich, Lippstadt, Soest, Lemgo, 1535 Sup. in Minden, 1540 Sup. und Hofprediger in Gifhorn, 1548 Probst und später Sup. in Güstrow, 1562 gestorben.

Henricus Sander: in Braunschweig geboren, 1536 Studium in Wittenberg, 1548 (?) Sup. und (bis 1550) Hofprediger in Gifhorn, 1569 gestorben.

Zacharias Brüggemann: Sohn von P. Henricus Brüggemann, Schulmeister in Gifhorn, 1566 P. in Leiferde, 1569 Sup. in Gifhorn, 1586 gestorben.

Henning Meyer: um 1539 in Burgdorf geboren, 1560 Studium in Wittenberg, 1570 P. an der Stadtkirche in Celle, 1586 Sup. in Gifhorn, 1607 emeritiert, 1609 gestorben, in der Kirche beigesetzt.

M. Ernst Zephyrius: um 1577 in Hannover geboren, 1602 Studium in Wittenberg, 1607 Sup. in Gifhorn, 1609 gestorben, in der Kirche beigesetzt, Grabplatte noch vorhanden.

Henricus Danschmann: in Gifhorn geboren, 1581 P. in Gifhorn (2. Pfarrstelle), 1609 Sup. in Gifhorn, 1611 an der Pest gestorben.

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Grabsteinplatte Martinus Vitus (Foto: Gierz)

Martin Vitus: 1574 in Hannover geboren, 1601 Studium in Wittenberg, P. in Wettmar, 1611 Sup. in Gifhorn, 1614 Anlage des ältesten erhaltenen Kirchenbuchs, 1626 gestorben, in der Georgskapelle beigesetzt, der Grabstein hängt heute am Turm der Kirche.

Bruno von Broitzem: 1591 als Sohn des Juristen Joachim von Broitzem in Braunschweig geboren, 1623 Sup. in Ebstorf, 1626 Sup. in Gifhorn, 1627 Hofprediger in Celle, 1630 gestorben.

M. Henricus Cregelius: 1594 als Sohn des Sup. Conrad Cregel in Gilten geboren, 1620 Studium in Helmstedt, 1624 P. in Bleckede, 1627 Sup. in Gifhorn, 1665 gestorben, in der Georgskapelle beigesetzt.

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Sigismund Hosemann. Kupferstich um 1695.

M. Sigismund Hosemann: 1630 in Hirschberg/Schlesien geboren, Studium der Theologie in Wittenberg, 1658 Professor an der philosophischen Fakultät in Helmstedt, 1666 Sup. in Gifhorn, 1701 gestorben, in der Kirche beigesetzt.

Werner Martin Leukfeld: 1667 als Sohn des P.s Johann Martin Leuckfeldt in Langlingen geboren, 1699 P. in Harburg, 1701 Sup. in Gifhorn, 1747 in Meine gestorben.

Georg Friedrich Steigertahl: 1707 als Sohn des P.s Christian Friedrich Steigertahl in Hollenstedt geboren, 1725 Studium in Helmstedt, 1734 P. und Konrektor an St. Johannis in Verden, 1738 P. in Celle-Blumlage, 1743 Sup. in Fallersleben, 1749 zusätzlich Sup. in Gifhorn, 1757 gestorben.

Dr. Christian Johann Ludolph Reusmann: 1710 als Sohn des P.s Christian Reusmann in Hanstedt geboren, Rektor der Schule in Harburg, 1744 P. an St. Michaelis in Lüneburg, 1746 zusätzlich Professor an der Ritterakademie in Lüneburg, 1758 Sup. in Gifhorn, 1772 gestorben, in der Kirche beigesetzt.

Velthusen
Dr. Johann Caspar Velthusen. Stich von Johann Gottfried Schmidt 1790 (Wikipedia).

Dr. Johann Caspar Velthusen: 1740 als Sohn des Kaufmanns Peter Velthusen in Wismar geboren, 1759 Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Göttingen, 1764 Hauslehrer in Lilienthal bei Bremen bei seinem künftigen Schwiegervater Amtmann Georg Ernst Meyer, 1767 Diakon an der Münsterkirche in Hameln, 1770 Kaplan und Prediger an der Hofkapelle in London, 1773 Sup. in Gifhorn, 1775 Verleihung des Grades eines theologischen Doktors durch die Universität Göttingen, im gleichen Jahr Theologieprofessor an der Universität Kiel, 1778 Professor an der Universität Helmstedt sowie Sup. in Helmstedt und Abt des Klosters Mariental, 1787 Professor an der Universität Rostock sowie Oberkirchenrat und Sup. in Rostock, 1791 Generalsup. in Stade für Bremen-Verden, 1814 gestorben.

Johann Conrad Eggers: 1741 als Sohn des Sup. Nicolaus Eggers in Ebstorf geboren, 1759 Studium in Helmstedt und Göttingen, 1769 Kaplan in Münder, 1772 Hofkaplan und P. adj. an der Neustädter Hofkirche in Hannover, 1777 Sup. in Gifhorn, 1788 Sup. und Konsistorialassessor in Ratzeburg, 1802 Generalsup. in Harburg, 1805 Generalsup. in Celle, 1814 gestorben.

Georg Hermann Richerz: 1756 in Lübeck geboren, 1775 Studium der Theologie in Göttingen, 1779 Privatdozent und Universitätsprediger in Göttingen, 1785 P. in Harpstedt, 1788 Sup. in Gifhorn, 1791 gestorben.

Volborth
Dr. Johann Carl Volborth. Kupferstich von 1791 (Repro: Gierz).

Dr. Johann Carl Volborth: 1748 als Sohn des Krämers Erich Philipp Volborth in Nordhausen geboren, 1768 Studium der Theologie in Göttingen, 1778 Magister und Repetent der theologischen Fakultät in Göttingen, 1785 außerordentlicher Professor in Göttingen, 1792 Sup. in Gifhorn, 1796 gestorben.

Georg Joachim Hieronymus Röhrs: 1758 als Sohn des Postmeisters und Bürgermeisters Richard Röhrs in Harburg geboren, 1774 Besuch der Ritterakademie in Lüneburg, 1778 Studium der Theologie in Göttingen, 1782 Hauslehrer bei Justizrat Rudloff, 1785 Inspector am Schulmeister-Seminar in Hannover, 1788 zweiter Hofprediger an der deutschen Hofkapelle in London, 1797 Sup. in Gifhorn, 1802 gestorben.

Dietrich Heinrich Ritscher: 1754 als Sohn des Bürgermeisters Peter Christian Ritscher in Hoya geboren, 1772 Studium der Theologie in Halle und Göttingen, 1775 Hauslehrer beim Infanterieobersten Pape in Hannover, 1780 Hospes (Gast) in Loccum, 1786 P. in Rehberg, 1793 Feldprobst, 1796 P. in Walsrode, 1803 Sup. in Gifhorn, 1819 Probst in Lüchow, 1828 gestorben.

Dr. Johannes Gregor Grotefend: 1766 als Sohn des Schuhmachergildemeisters Johann Christian Grotefend in Münden geboren, 1786 Studium der Theologie in Göttingen, 1790 Konrektor am Pädagogium in Ilfeld, 1803 P. in Lenglern, 1805 P. in Clausthal, 1819 Sup. in Gifhorn, 1824 Generalsup. in Clausthal, 1830 Verleihung des Grades eines theologischen Doktors durch die Universität Göttingen, 1837 gestorben.

Friedrich Rudolf Conrad Kettler: 1766 als Sohn des Regimentschirurgus in Sulingen geboren, 1783 Studium der Theologie in Göttingen, Hauslehrer bei dem Kaufmann Eckhardt in Münden, 1793 P. in Hemeln, 1806 P. in Osterode, 1819 Sup. in Zellerfeld, 1824 Sup. in Gifhorn, 1838 gestorben.

Meyer
Johann Georg Friedrich Meyer. Kupferstich von 1837 (Repro: Gierz).

Johann Georg Friedrich Meyer: 1791 als Sohn des Lehrers Heinrich Joachim Meyer in Uelzen geboren, Studium in Göttingen und Halle, 1815 P. coll. und 1834 P. an der Gartenkirche in Hannover, 1839 Sup. in Gifhorn, 1862 gestorben.

Julius Daniel Dietrich Wilhelm Grote: 1812 als Sohn des Stadtkämmerers Georg Ludwig Konrad Grote in Münden geboren, 1832 Studium der Theologie in Göttingen, 1835 Hauslehrer in Herzberg, 1845 P. in Clausthal, 1852 P. in Oberbörry, 1855 Sup. in Dransfeld, 1863 Sup. in Gifhorn, 1884 emeritiert, 1887 in Hannover gestorben.

Schuster
Hans Adolf Leo Schuster. Fotostudio Carl Dänzer 1890 (Repro: Gierz).

Hans Adolf Leo Schuster: 1839 in Ahlden geboren, 1862 Studium der Theologie in Göttingen, 1869 P. in Flachstöckheim, 1879 Sup. in Hoya, 1885 Sup. in Gifhorn, 1901 gestorben.

Friedrich Wilhelm August Deicke: 1860 als Sohn des Tischlermeisters August Deike in Banteln geboren, 1881 Studium der Theologie in Leipzig und Göttingen, 1887 P. coll. an der Dreifaltigkeitskirche in Hannover, 1888 P. in Sehlem, 1896 Sup. in Vilsen, 1902 Sup. in Gifhorn, 1931 in Ruhestand getreten, 1944 in Gifhorn gestorben.

Georg Karl Wilhelm Böker: 1885 als Sohn des P.s Georg Friedrich Arnold Böker in Ahausen geboren, 1910 P. coll. Kirchweyhe, 1911 P. in Bulm, Potsdam und Macleantown/Südafrika, 1924 P. in Luthe, 1931 Sup. in Gifhorn, 1938 Sup. in Burgdorf, 1954 in Ruhestand getreten, 1965 in Bremen gestorben.

Chappuzeau
Franz Chappuzeau um 1950 (Foto: privat).

Franz Hermann Otto Georg Chappuzeau: 1897 als Sohn des P.s Adolf Chappuzeau in Hannover geboren, 1925 P. in Hannover-Hainholz, 1927 P. in Wesermünde-Wulsdorf, 1927 P. in Meppen, 1929 P. in Ahlden, 1939 Sup. in Gifhorn, 1956 P. in Hellern, 1964 in Ruhestand getreten, 1986 in Rotenburg gestorben.

Kuellig
Gottfried Küllig. Foto um 1965 (Repro: Gierz)

Gottfried Küllig: 1906 in Leipzig geboren, Studium der Theologie in Tübingen und Leipzig, 1932 P. in Johanngeorgenstadt, 1937 P. in Salzderhelden, 1952 P. an St. Andreas in Hildesheim, 1957 Sup. in Gifhorn, 1965 gestorben.

Mehlhorn
Hans-Jürgen Mehlhorn. Foto 1980 (Repro: Gierz).

Hans-Jürgen Mehlhorn: 1912 in Dresden geboren, Studium der Theologie, Psychologie, Geschichte und Philosophie in Leipzig und Riga, P. coll. im Erzgebirge, Offizier im 2. Weltkrieg, P. in Stemmen, 1948 P. an der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover, 1965 Sup. in Gifhorn, 1980 in Ruhestand getreten, 1986 gestorben.

Schacht
Cornelius Schacht. Foto 1994 (Repro: Gierz).

Cornelius Schacht: 1935 in Grünendeich geboren, Studium der Theologie in Hamburg, Heidelberg und Basel, 1966 P. in Kirchdorf/Sulingen, 1981 Sup. in Gifhorn, 2000 in Ruhestand getreten, 2007 in Grünendeich gestorben.

Thiel
Michael Thiel (Foto: privat).

Michael Thiel: 1958 in Hannover geboren, 1976 Studium der Theologie in Bonn, Münster und Göttingen, Vikariat in Rosdorf, 1985 P. in Wallensen, 1993 P. in Ostrhauderfehn, 2000 Sup. in Gifhorn, 2014 Direktor des Ev.-Luth. Missionswerkes (ELM) in Niedersachsen mit Sitz in Hermannsburg, 2023 in Ruhestand getreten.

Pfannschmidt
Sylvia Pfannschmidt. Foto 2020. (Foto: Gierz)

Sylvia Pfannschmidt: 1959 in Elze geboren, Studium der Theologie in Göttingen, 1990 Pn. in Gnarrenburg, 1994 Pn. in Fürstenberg, 2014 Supn. in Gifhorn, 2025 in Ruhestand getreten.

(Abkürzung coll. = collaborator = auf Probe)

Literatur

Ludwig August Vitus Dettmer: »Abt D. Velthusen, Pastor prim., Generalsuperintendent und Professor in Helmstedt« in »Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte«, 23. Jahrgang, Verlag Albert Limbach, Braunschweig 1918

Uwe Gierz: »Reformator Gerdt Oemeken - wohnhaft in Gifhorn«, in »Gifhorner Kreiskalender 2018«, Gifhorn 2017

Mareile Lasogga/Udo Hahn (Hrsg): »Die Visitation. Eine Studie des Theologischen Ausschusses der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)«, Hannover 2010 (online verfügbar)

Martin Luther: »Unterricht der Visitatoren an die Pfarrherren im Herzog Heinrichs zu Sachsen Fürstenthum, 1528 und 1538« in »Sämmtliche Werke, 23. Band Homiletische und katechetische Schriften«, Erlangen 1838 (bei Google-Books online)

Philipp Meyer (Hrsg): »Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg=Lippes seit der Reformation«, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1941

Dirk Riesener: »Das Amt Fallersleben«, Steinweg-Verlag, Braunschweig 1991