1733: Umguss
Die neue Glocke hat nach ihrem Neuguss nicht lange gehalten. Bereits nach 15 Jahren ist sie »theils geborsten, theils aus denselben etliche Stücke gefallen, folglich (sie) gantz neu umgegoßen werden müßen.«
Für den Glockenguss wird eine besondere Sammlung in der Kirchengemeinde vorgesehen. So werden die Vorsteher der Gilden und Ämter auf das Rathaus zitiert. Deren Protest ist heftig. Sie fordern, dass die Kosten aus der Kirchenkasse genommen würden, da ja diese durch Läuten bei Sterbefällen genügend Einnahmen hätte. So kommt es zu keiner besonderen Sammlung.
Während so noch über die Bezahlung gestritten wird, hatte sich der Glockengießer Johann Christian Kreiteweiß aus Braunschweig angeboten, den Guss durchzuführen. Im April 1733 werden die Trümmer der alten Glocke nach Braunschweig gebracht. Dort führt dieser dann den Guss durch. Ende Juni kommt die fertige Glocke nach Gifhorn. Sie muss erst einmal in der Georgskapelle zwischengelagert werden, bevor sie ebenfalls in den neuen Glockenstuhl eingehängt werden kann.
Bei der Bezahlung der Glocke gibt es indessen auch mit dem Glockengießer heftigen Streit. Anscheinend sind bei Vertragsabschluss Teile nur mündlich vereinbart worden, was später zu unterschiedlichen Interpretationen führt. Letztlich muss sich Kreiteweiß mit 262 Talern begnügen.