Mit der Reformation erhält der Gemeindegesang eine wichtige Bedeutung im Gottesdienst. Martin Luther selbst spricht davon, dass im Gottesdienst nichts anderes geschehen solle, »denn dass unser lieber Herr selbst mit uns rede durch sein heiliges Wort, und wir wiederum mit ihm reden durch Gebet und Lobgesang«.
Zur Unterstützung setzt sich in den Kirchen immer stärker die Orgel als das Kircheninstrument durch.
Aufgabe des Organisten ist es, die Choräle zu »präludieren«, also mit einem Vorspiel einzuführen, aber die Gemeinde singt »choraliter« einstimmig. Angeleitet wird der Gemeindegesang von einem Vorsängerchor mit Kantor. In Gifhorn übernimmt diese Aufgabe der Rektor, also der Lehrer der Lateinschule, mit seinen Schülern.
Erst im 19. Jahrhundert kommt es flächendeckend zur Orgelbegleitung der Gemeindelieder, wie wir es bis heute gewohnt sind.